Prominenter Besuch in der Wendlinger Galerie (07. 10. 2017)

Dr. Eike D. Schmidt, Direktor der Uffizien in Florenz machte Zwischenstopp in Wendlingen

London, Wendlingen, Florenz, das war die Route, die Dr. Eike Schmidt am Samstag, 7. Oktober zurücklegte. Auf der Heimreise von einer Dienstreise nach London legte er in Stuttgart einen Zwischenstopp ein. Der Grund: Die Ausstellung „Auszeit“ in der Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar und vor allem der ausstellende Künstler Tesfaye Urgessa.

11:20 Uhr landete eine Maschine aus London in Stuttgart. Marko Schacher der Galerist von Tesfaye Urgessa, holte seinen Gast ab und fuhr mit ihm nach Nürtingen ins Atelier des Künstlers der derzeit in Wendlingen ausstellt. Der Gast war Dr. Eike D. Schmidt, gebürtiger Freiburger der in Heidelberg Kunstgeschichte studierte und dort auch promovierte. Nach mehreren Stationen, unter anderen an der National Gallery of Art in Washington, D.C. und am Getty Museum in Los Angeles wurde er 2015 zum Leiter der Uffizien in Florenz ernannt.

Nach einem Atelierbesuch wurde gemeinsam mit dem Künstler das eigentliche Ziel, die Ausstellung „Auszeit“ in der Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar angesteuert. Dort wurde er vom Vorsitzenden des Galerievereins Rolf Körber begrüßt, der gerne auch vor der eigentlichen Öffnungszeit Einlass gewährte. Was um aller Welt führt den Direktor eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt ausgerechnet nach Wendlingen? Ganz einfach: das Interesse am Künstler. Er wurde auf Urgessa aufmerksam als er vor zwei Jahren Bilder von ihm im Finale des Wettbewerbs der Kunststudenten in der Bundeskunsthalle in Bonn gesehen hatte. Seither suchte er nach einer Gelegenheit, mehr von ihm zu sehen. Nach einer Internet Recherche fand er zur Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar. Dann ging es schnell, er nahm Kontakt mit Marko Schacher auf und verband den Besuch mit seiner Dienstreise.

Obwohl der Heimflug nach Florenz um 18:30 Uhr und damit die Abfahrt fix war, nahm sich Eike Schmidt viel Zeit. Gut zwei Stunden schauten sie sich gemeinsam die Ausstellung an. Dabei wurde viel über Bedeutung und Symbolik in Urgessas Bilder diskutiert. Hier bot sich die Gelegenheit, bei 58 Exponaten einen Überblick über sein Werk zu bekommen. Auf die Frage, ob er mit seinem Besuch eine konkrete Absicht verfolge, also den Künstler in einer Ausstellung zeigen wolle, meinte er das sei im Moment nicht der Fall, aber ein Museumsdirektor ist immer auf der Suche nach Nachwuchstalenten auch wenn die Uffizien ihren Schwerpunkt nicht auf zeitgenössischer Kunst haben. Im Fußball würde man ihn als Talent-Scout bezeichnen. Und vom Talent Urgessas ist er überzeugt. „Der kann es noch weit bringen und er ist noch jung und steht am Anfang seiner Karriere.“ Und so wurde spekuliert: „Heute Wendlingen, morgen Uffizien, dann MoMa und Guggenheim“. Da erhob dann aber doch der Galerist Marko Schacher Einspruch: „Setzt meinem Schützling nicht so viele Flausen in den Kopf. Sonst wird er übermütig.“

Wenn Sie sich auch eine „Auszeit“ gönnen wollen und die Ausstellung in der Weberstraße 2 in Wendlingen am Neckar sehen wollen, sie ist noch bis 5. November geöffnet. Die Galerie ist gleich neben der S-Bahn-Station Wendlingen und damit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Die Öffnungszeiten der Galerie: mittwochs bis samstags 15 bis 18 Uhr und sonntags 11 bis 18 Uhr.

 

 



 

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