"Situationen", Beatriz Schaaf-Giesser und Wolfgang Stöhr
Textile- und Drahtobjekte, Malerei und Druckgrafik
Vernissage am Mittwoch, 7. Februar 2024, 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 8. Februar 2024 bis 24. März 2024
Unter dem Titel „Situationen“ zeigen Beatriz Schaaf-Giesser Textil- und Drahtobjekte und Wolfgang Stöhr Malerei und Druckgrafik.
Beatriz Schaaf-Giesser
Den Faden laufen lassen, Verdichten und Loslassen, sich neuen Situationen zu stellen und sich mit ihnen auseinander zu setzen - der Künstlerin Beatriz Schaaf-Giesser gelingt es mit ihren Arbeiten, diesen Begriffen durch die Vielfalt ihrer Arbeitsweisen eine Darstellungsform zu geben und den Betrachter immer wieder neue Perspektiven zu eröffnen. So entstanden surreal anmutende Wesen, die beim näheren Betrachten sich als Figuren herausstellen, textile Torsi und gewickelte Figuren aus Wolle oder Draht.
Die von Stricklieseln inspirierte Werkgruppe „gira y gira“ besteht aus beweglichen Objekten, die zu Gebetsmühlen oder Figurenkabinette zusammengefügt wurden und so den Besucher einladen sie zu bewegen, zu drehen und spielerisch mit ihnen zu agieren. „gira y gira“ war 2020 ein Projekt für die IX. Textilkunst biennale der World Textile Assoziation in Santiago de Chile geplant. Mit dem Titel „gira y gira“ entstand ein Video in dem sie die Zeit der Pandemie mit ihren Erlebnissen während der Militärdiktatur in ihrem Heimatland Uruguay versucht zu verarbeiten. Dafür erhielt sie bei dieser Biennale den ersten Preis.
Daten aus Ihrer Biografie:
1961 Geboren und aufgewachsen in Montevideo / Uruguay
1981 Umzug nach Deutschland
1986-1991 Dipl. Textildesign, FH Reutlingen
2008-2018 Mitbegründerin und Dozentin der Filzschule Oberrot, Neuhausen
2012-2014 Kunststudium an der Freien Kunstschule Stuttgart FKS
2009 Erster Preis bei der V.INT. BIENAL INTERNACIONAL DE ARTE TEXTIL, World Textile Art Buenos Aires, Argentinien für die Arbeit „Bewahren“
2013 „Cheongju Int. Craft Biennale“ 2013, Korea, Auswahl Deutscher Kunsthandwerker, im Deutscher Pavillon, Korea
2017 Gastkünstlerin bei der VII. INT. BIENAL INTERNACIONAL DE ARTE TEXTIL, World Textile Art Montevideo, Uruguay
2020 Erster Preis auf der 9. INT. BIENAL INTERNACIONAL DE ARTE TEXTIL CONTEMPORANEO, World Textile Art, Santiago de Chile
Wolfgang Stöhr
Die Bildsprache von Wolfgang Stöhr bewegt sich in einer offenen Ambivalenz zwischen äußerer und innerer Wirklichkeit. Ausgangspunkt der Arbeiten sind meist zufällige, mit Stift oder Pinsel spontan und intuitiv gesetzte Formen. Von Assoziationen geleitet und mit unterschiedlichen zeichnerischen, malerischen und experimentellen Verfahren werden diese weitergeführt. Durch ständiges Erproben, Verwerfen und Entscheiden tritt der Arbeitsprozess in eine zunehmend bewusst reflektierte Gestaltung ein. So entstehen Zeichnungen und Mischtechniken in zeitlich und inhaltlich zusammengehörigen Serien und mit ausgesuchtem Motivrepertoire: zu Figürlichem gesellt sich Vegetabilisches, Dinghaftes, Zeichenhaftes, Lineares, Flächiges… Immer wieder neue und überraschende Kombinationen erschließen im Spannungsfeld zwischen Bewusstem und Unbewusstem eine individuelle Bildwelt, die uns vieldeutig, manchmal rätselhaft anmutet – und dabei psychologische und existenzielle Facetten des Menschseins umkreist.
Daten aus seiner Biografie:
1952 geboren in Ochsenhausen
1972 – 77 Studium an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Staatsexamen
1972 – 76 Studium der Kunstwissenschaft an der Universität Stuttgart, Staatsexamen
seit 1979 Atelier in Reutlingen, Lehrtätigkeit
seit 1990 Atelier in Tübingen-Lustnau
seit 2020 Atelier in Tübingen-Pfrondorf
seit 1982 Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland und Italien, Einzelausstellungen im süddeutschen Raum
Die Ausstellung ist bis zum 24. März 2024 zu sehen. An der Vernissage am 7. Februar spricht zur Begrüßung Bürgermeister Steffen Weigel und Florian Stegmaier führt in die Ausstellung ein. Die musikalische Umrahmung übernehmen Lennart Käfer an der Gitarre und Karsten Kurz mit dem Altsaxophon. Die Öffnungszeiten der Galerie sind Mittwoch bis Samstag 15 bis 18 Uhr und am Sonntag 11 bis 18 Uhr.